Sparkasse übernimmt Patenschaft Nr. 50

Eigentlich hätte es ja schon letztes Jahr stattfinden sollen, dass die Sparkasse Nürnberg die Patenschaft für ein Kalb übernimmt. Im Sommer 2015 hatten wir die Zusage, dass das nächste weibliche Kalb unser Sparkassenkälbchen wird. Ab diesem Zeitpunkt bekamen wir aber nur noch drei Bullenkälber. Kulinarisch gesehen war das zwar prima, aber da wir ein Nutztierpatenschafts-Projekt sind, vergeben wir keine Patenschaften an männliche Kälber, die für die SchlachtbürgerHinterhaslachung vorgesehen sind. Wir mussten also die nächste Kalbeperiode abwarten.

Bild: Otfried Bürger von der Sparkasse auf dem Hutanger von Hinterhaslach

 

 

In diesem Sommer war es endlich soweit. Unsere Leitkuh Heidi bekam ihr erstes weibliches Kalb – davor hatte sie immer nur Bullenkälber. Das schöne Kälbchen hat jetzt noch keinen Namen – als Arbeitstitel bekam sie erst mal die gelbe Ohrmarkennummer 38520.

TGKalb20

Den Namen darf die Sparkasse wählen. Zusätzlich zur Patenschaft hat die Sparkasse Nürnberg uns zum 30. Geburtstag des Hutangerprojektes ein Geländeauto weitgehend gesponsert. Demnächst wird die offizielle Fahrzeugübergabe auf der Weide stattfinden.

Bild von Thomas Geiger: Kalb 38 520

Weideauftrieb abgeschlossen

Die ersten Rinder waren  Mitte Mai im Molsberger Tal. Bis alle vier Herden auf ihren Weiden waren hat es noch etwas geweidebesichtigungMolsbergdauert, letzte Woche kam auch noch unser Zuchtbulle Horaz und jetzt sind alle komHorazplett.

 

 

 

Frühshoppen

 

 

Am 26. Mai gab es auch wieder den traditionellen Weidauftriebs-Frühshoppen mit dem Heimat- und Kulturverein Förrenbach.

 

 

Artenvielfalt und Qualitätsfleisch

im Bayerischen landwirtschaftlichen Wochenblatt Heft Nr. 23 wurde ein interessanter Artikel zu unserem Hutanger Beweidungsprojekt veröffentlicht. Die Autorin Elisabeth Jahrstorfer ging auf unsere naturschutzfachlichen und betriebswirtschaftlichen Untersuchungen zur Landschaftspflege mit Rindern ein und stellte auch das Patenschaftsprojekt vor.

Unsere Tiere

Die Mutterkühe sind die Grundlage unserer Rinderzucht und der Landschaftspflegearbeiten. Wir möchten diese Tiere so lange wie möglich auf unserem Betrieb halten. Sie sind an den Weidebetrieb gewohnt und kennen „ihre“ Menschen.

Erfahrene Kühe bilden eine stabile Herdenstruktur, kennen die unterschiedlichen Weiden und lassen sich gut treiben. Da bei unserem Projekt auch Hutangerkuhpatenschaften möglich sind, stellen wir unsere Tiere einzeln vor.

Die Herdenchefin „Heidi“

Die Rinderherden werden immer von Leitkühen geführt. Heidi  ist mit Jahrgang 2005  die älteste Kuh der Herde und eine erfahrene Landschaftspflegerin. Sie ist die uneingeschränkte Chefin, trägt die Glocke und lässt sich problemlos auf neue Weiden führen. Wenn sie an der Herdenspitze geht,  darf sie keiner überholen und an ihr orientiert sich die ganze Herde. Heidi bestimmt die Weidezeiten, die Ruheplätze und den Weg den die Herde täglich zurücklegt. Heidi hat auch schon Medien-Erfahrung und ist im Bayerischen Rundfunk zu hören.

 

Guter Start für Patenschaften 2013

Wir freuen uns sehr, dass die Idee „Patenschaft als Geschenk“ gleich Anfang 2013 realisiert wurde. Es war ein verspätetes Weihnachtsgeschenk und damit die erste Hutanger-Patenschaft im Jahr 2013.

Und gleich noch eine Neuerung in unserem jungen Projekt. Der erste frisch gepflanzte Apfelbaum hat auch einen Paten –  Klaus Prätor wird in Zukunft die Entwicklung des „Lütticher Ananaskalvill“  (Bäumchen auf dem Foto im Vordergrund) als neuer Pate genau beobachten.

Der erste Naturalertrag wird aber sicherlich noch etwas auf sich warten lassen. Wenn alles gut geht – der Baum anwächst und die Rinder die Abgrenzung respektieren – dann werden wir in den nächsten Jahren erfahren, ob der Apfel wirklich nach Annanas schmeckt.

Weidekalb

Nach den erfreulichen Nachrichten aus Neuseeland haben wir die ersten Hinterwälder-Weidekälber geschlachtet und der sensorischen Prüfung unterzogen. Die Hutangerpaten konnten sich von der hervorragenden Fleischqualität überzeugen.

Das Fleisch der Weidekälber ist dunkler als das herkömmliche Kalbfleisch aus dem Handel. Es ist sehr zart und hat aber schon richtig Geschmack. Die Tiere waren mit der Mutterkuh schon ein paar Monate auf der Weide unterwegs und konnten neben der Milch auch schon Gras und später auch Heu fressen. Sie hatten auch keinen Transportstress, sondern wurden gleich vor Ort in der EU-zertifizierten Metzgerei geschlachtet, gekühlt und zerlegt. Die Behandlung der Tiere vor der Schlachtung und der Umgang mit dem Fleisch sind wichtige Faktoren für die Erzeugung hochwertiger Fleischqualitäten.

Bei unserem betriebsinternen Wettbewerb zur Qualitätsfleischerzeugung auf Naturschutzflächen hat das Weidekalb den ersten Platz belegt. Wir werden in den nächsten Wochen einen Hinterwälderochsen schlachten, um den Geschmack des Neuseeländischen Siegersteaks zu ergründen.

 

 

Rinder als Fotomodelle

Unsere Rinder sind derzeit multimedial im Einsatz. Nach den Interviews mit dem Bayerischen Rundfunk gab es auch noch ein Fotoshooting für den Bund Naturschutz. Am Freitag hatten wir einen Termin mit Thomas Stephan, der durch viele Beiträge für die Zeitschrift Geo bekannt ist. Die Rinderherde  konnte die Landschaftsvielfalt des Naturschutzgebietes Oberes Molsberger Tal voll zur Geltung bringen.
Sie standen Modell
„im Herbstlicht“, „an der Blockschutthalde“,  und bei der „Bachüberquerung“

 

 

 

 

 

Die Tiere folgten uns auf Zuruf zum jeweiligen Wunschort und posierten wie routinierte Modells vor der Kamera. Sogar unser Zuchtbulle Horaz hat die Prozedur sehr geduldig ertragen. Da die Weide von Fremden nicht betreten werden darf, biete ich unseren fotointeressierten Paten an, mich bei der Weidekontrolle zu begleiten. Rufen Sie mich an, wenn sie noch ein paar eigene Herbstbilder mit den Kühen schießen möchten.

Hutangerpatenschaft im Bayerischen Rundfunk

Am Mittwoch kam Miriam Scholz vom Bayerischen Rundfunk um etwas über unser Patenschaftsprojekt zu erfahren und Interviews mit Hutanganger-Paten zu führen. Nach einem Gespräch mit Ulrike Eyrich  in der Tierarztpraxis Eyrich und Rost in Hersbruck fuhren wir nach Förrenbach zu den Rindern. Lautstark meldete sich unsere Leitkuh Heidi zu Wort – sie interessierte sich nicht für ein Interview, sondern wollte auf eine andere Weide. Gleich nach der Projektvorstellung haben wir mit den Rindern die Weide gewechselt.
Frau Scholz war sehr schnell unterwegs und so ist auch der Sendetermin gleich heute Mittag zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr „Mittags in Franken Bayern1“.

Viel Spaß beim Zuhören.

Frau Scholz im Interview mit einem Förrenbacher Bürger

 

Unter Rindern – Pressekonferenz auf der Weide

Der Startschuss ist gefallen oder besser gesagt, die Startworte sind gesprochen. Wir beginnen nun damit, unsere Hutangerpaten-Idee in die Tat umzusetzen. Wir möchten Menschen für den Naturschutz und die Landwirtschaft begeistern. Mittler für diese Idee sind die Rinder und unsere wunderbaren Hutanger im Nürnberger Land.

Durch die Förderung des Bezirks Mittelfranken mit der Stiftung Natur-Kultur-Struktur  konnten wir uns Gedanken machen, wie wir unsere Bildungsarbeit mit neuen Ideen umsetzen.

Das Naturschutzzentrum ist ein landwirtschaftlicher Biobetrieb und hat eine eigene Rinderherde. Mit dieser Herde halten wir Flächen im und um das Naturschutzgebiet Oberes Molsberger Tal offen. Acht Kühe, ein Bulle, ein Ochse und vier Kälber haben in diesem Jahr diese Aufgabe übernommen.

Diese Herde dient auch der Wissenschaft, Biologen kartieren die Veränderungen bei Flora und Fauna und der Leiter der Landmaschinenschule der FH-Triesdorf hat sich mit den betriebswirtschaftlichen Zahlen der Landschaftspflege beschäftigt. Die Zahlen zeigen deutlich auf, dass die Rinderweide einer mechanischen Pflege deutlich überlegen ist – teilweise werden bis 50 % der Kosten pro Hektar eingespart. Trotz Agrarförderungen ist dieses Verfahren aber nicht wirtschaftlich und wir müssen pro Kuh ca. 600 Euro pro Jahr zuschießen.

Das Patenschaftsmodell soll zum einen diese Finanzierungslücke schließen, zum anderen aber Menschen in die Natur und für die Weidewirtschaft begeistern. Paten können dabei sein, wie der Zaun für ihre Kühe gebaut wird, beim Umtreiben helfen oder einfach nur Zeit bei den Kühen verbringen und beobachten, wie sich die Landschaft durch Beweidung verändert.

Es handelt sich aber um eine Nutztierpatenschaft. Die Mutterkühe sind keine Streicheltiere, sondern sie erzeugen Rind- und Kalbfleisch. Wenn man sich für Fleischkonsum entscheidet ist es wichtig zu wissen wie die Tiere gehalten werden. Das Projekt soll zum bewussten Konsum beitragen. Die Paten werden über die Schlachttermine informiert und können dann Rind- und Kalbfleisch aus Weidehaltung erwerben.

Vor einer interessierten Zuhörerschar sprachen die Grußworte zum Projektstart – mitten unter Rindern – Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, Landrat Armin Kroder und der  2. Bürgermeister von Happurg, Alfred Pürzer. Das Projekt wurde von Karl Heinlein und Rainer Wölfel vorgestellt, auch die Kühe hörten interessiert zu und muhten ihren Kommentar dazu.