Hutanger und Wilde Alb im Radio

In der Sendung BR-Heimat  „Habe die Ehre“  hat Tom Viehweg mich als Gebietsbetreuer für Hutanger interviewt und Karl Heinlein in der Sendung „Fränkisch vor Sieben“ zu unserem Buch „Wilde Alb“ befragt

Anbei der link als Podcast zum Nachhören.

https://www.br.de/mediathek/podcast/habe-die-ehre/rainer-woelfel-vom-naturschutzzentrum-wengleinpark/1828599

Für Freunde der Volksmusik gibt es auch noch eine Sendung „Fränkisch vor sieben“ hier wird Karl Heinlein zu unserem Buch „Die Wilde Alb“ befragt.

https://www.br.de/radio/br-heimat/programmkalender/sendung-3036786.html

 

Urs ist angekommen

Unser Rotviehzuchtbulle Horaz ist nun schon etwas in die Jahre gekommen und mit seinen 13 Jahren wohl einer der ältesten Zuchtbullen in unserem Zuchtgebiet.

Wir haben frisches Blut gebraucht und deshalb einen neuen Zuchtbullen angeschafft.

Urs kam am Wochenende bei uns an, frisch aus einem Naturschutzprojekt in der Nähe von Cham.

Statt sich von der Fahrt zu erholen startete er gleich mit seiner Arbeit – er konnte wohl dem Charme unserer Kühe nicht widerstehen -).

 

Rinder weiden für den Naturschutz

Wir sind überzeugt davon, dass die Rinderweide ein wichtiger Baustein zur Erhaltung der Biodiversität in unserer Kulturlandschaft ist. In unserer Beweidungspraxis und bei unseren  wissenschaftlichen Untersuchungen sehen wir die Erfolge bei Flora, Fauna und dem Landschaftsbild.

In dem von Ursula Klement gut recherchierten Rundfunkbeitrag in BR2 vom 10.06.20  „Weiderinder als Naturschützer“ wird die Thematik der Rinderweide aufgegriffen. Der Hutangerpate Dr. Alois Kapfer vom Verein zur Förderung natunaher Weidelandschaften hat den Beitrag fachlich begleitet.

 

 

 

 

Weideauftrieb

Mittlerweile sind alle Rinderherden des Naturschutzzentrums auf ihren Sommerweiden. Den Abschluss bildete die Mutterkuhherde in Steinensittenbach. Das Hutanger-Beweidungsprojekt des Naturschutzzentrums ist ein Modellbetrieb für die Landschaftspflegebeweidung in kleinstrukturierten Mittelgebirgslagen. Der Verein arbeitet mit insgesamt sieben Einzelherden. Die Rinder beweiden vor allem Hutanger, Naturschutzgebiete und naturschutzfachlich wertvolle Standorte. Sie pflegen diese schwierige Standorte besser als jede Maschine.

Die Tiere stehen im Molsberger Tal,

 

 

 

 

 

auf den Hutangern von Hinterhaslach und Schupf,

 

 

 

 

 

 

 

an der Mühlkoppe von Pommelsbrunn,

 

 

 

 

 

im Steinbruch von Hartmannshof

 

 

 

 

 

und auf den Hutangern rund um Steinensittenbach.

 

 

 

 

 

Im Auftrag der Regierung von Mittelfranken wird die Beweidung im Molsberger Tal auch wissenschaftlich begleitet. Für die Artenvielfalt ist die Rinderbeweidung sehr erfolgreich und auch wirtschaftlich würden die Rinder die schwer zugängliche Flächen deutlich günstiger pflegen als  dies mit Maschinen möglich ist – nur bekommen sie nicht die kostendeckende Entlohnung für ihre Arbeit. Während die zweibeinigen Landschaftspfleger nach Stundenaufwand abrechnen können, wird die Beweidung durch über Rinder nur nach standarisierte Flächenprämien bezahlt – was den tatsächlichen Aufwand für viele Flächen nicht abdeckt. Mit diesen Praxisbeispielen ermittelt das Naturschutzzentrum Daten die dazu beitragen sollen dass die naturschutzfachlich sinnvolle Beweidung in Zukunft für alle Beweidungsbetrieb besser entlohnt wird.

 

Für die Betreuung der Rinder sind der Agraringenieur Rainer Wölfel und der  Natur- und Landschaftspfleger Andreas Roth in Teilzeit angestellt. Als Gebietsbetreuer sind sie auch für die Hutanger zuständig. Die Gebietsbetreuerstellen werden vom bayerischen Naturschutzfonds gefördert.  Die Tiere müssen täglich kontrolliert werden, es müssen neue Zäune errichten und die vorhandene gepflegt  werden. Auf den kleinen Flächen werden die Herden immer wieder umgetrieben.

 

Für die weit verstreute Tierbetreuung, deren Winterbetreuung und den landwirtschaftlichen Betrieb sucht das Naturschutzzentrum dringend eine engagagierte zusätzliche Teilzeitkraft zur Unterstützung der Arbeit (Bewerbungen unter 09151/70200, info@hutanger.de).

 

Mit dem bayernweit einmaligen Beweidungsbetrieb hat das Naturschutzzentrum noch einiges vor. Wir wollen die wissenschaftliche Arbeit zur Förderung von Insekten auf Weideflächen ausweiten und die Kooperation mit Universitäten und Fachhochschulen ausbauen. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit möchten wir die Menschen zum Thema Beweidung und Naturschutz informieren. Unser Betrieb ist auch ein Beispiel für Praktiker, die sich mit dem Gedanken beschäftigen eine eigene Mutterkuhherde anzuschaffen.

Ob für diese Pläne in den nächsten  Jahren noch Fördermittel zur Verfügung stehen, muss sich allerdings erst noch zeigen. Auf die private Unterstützung der Arbeit setzt das Naturschutzzentrum mit dem Hutanger-Patenschaftsmodell bei dem sich jeder beteiligen kann (siehe www.hutangerblog.de). Die Paten können an gemeinsamen Patenschaftsaktionen teilnehmen und das Weidfleisch erwerben.

Vorbereitungen für die Weidesaison

Wie bei allen Weidetierhaltern haben die Vorbereitungen für die Weidesaison auch beim Naturschutzzentrums begonnen.

Früher hatten die Hirten die Aufgabe die Hornspitzen der Rinder vor dem Weideaustrieb etwas abzufeilen. Diese Maßnahme sollte dazu beitragen, die Verletzungen der Rinder bei Rangkämpfen abzumildern. Der Hirte bekam dafür als Entlohnung oft einige Eier vom Tierhalter. Die Hornspitzen müssen jetzt nicht mehr gekürzt werden, da keine fremden Herden mehr gemischt werden. Aber es gibt andere Tätigkeiten, um die Tiere vor dem Weideaustrieb fit zu machen. Bei manchen Kühen muss eine Klauenpflege durchgeführt werden.

Der Gebietsbetreuer Andreas Roth ist ausgebildeter Natur- und Landschaftspfleger und hat im Hutangerprojekt seinen Schwerpunkt in der Tierbetreuung.
Also: Klauenpflege ist auch eine Form der  Landschaftspflege, mit gepflegten Klauen sind die vierbeinigen Landschaftspfleger fit für ihre Arbeit im Sommer auf den Hutangern.