Hinterwälderrinder sind keine Hinterwäldler

Ein Tippfehler in den Nürnberger Nachrichten, der sich gerne einschleicht, wenn man von der kleinsten mitteleuropäischen Rinderrasse berichtet. Die Hinterwälderrinder sind eine alte Landrasse und stammen aus dem südlichen Schwarzwald. Für unser Einsatzgebiet in der Landschaftspflege sind sie hervorragend geeignet – sie werden auch als die „Ziegen unter den Rindern“ bezeichnet. Zum Einen können sie fast so gut klettern wie Ziegen und zum Anderen dehnt sich ihr Nahrungsspektrum auch auf Sträucher und holzige Teile von Pflanzen aus. Eine Eigenschaft, die in der Landschaftspflege sehr erwünscht ist.

Bei uns in der Region gab es keine typische Rinderrasse für die Hutanger. Alte Hirten berichten von den „Pfalzblaschlern“ – wahrscheinlich eine Kombination aus Fleckvieh und Rotvieh. In den Zuchtbüchern steht auch noch die „Kehlheimer Blässe“ als alte Rasse, deren Verbreitungsgebiet von Süden her an die Hersbrucker Alb angrenzte. Beide Rassen waren einfarbig rot gedeckt mit einer weißen Blässe. Um das Aussehen dieser alten Rasse zurück zu züchten, haben wir zu den Hinterwälderkühen einen Rotviehbullen aus der Oberpfalz gestellt. Mit der Kombination dieser beiden Rassen wollen wir einen Rinderschlag züchten, der mit den heutigen harten Anforderungen an die Landschaftspflege zurechtkommt, aber der auch nur mit reiner Grasfütterung einen Schlachtkörper entwickelt, der den Markt- und Qualitätsanforderungen entspricht. Unser Ziel ist es also eine Art Landschaftspflegerasse zu züchten, die dem Aussehen nach den alten Landschlägen der Region nahe kommt.

Horaz auf der Wacholderheide

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